You can’t manage what you can’t measure. Nach diesem Motto hat Peter Klaus den deutschen Logistikmarkt so genau vermessen wie kein Zweiter. Das Ergebnis ist die populäre Studie „Top 100 der Logistik“. Verdichtet wurde diese Maßarbeit auf zwei Werte: 220 Milliarden Euro Marktvolumen und 2,7 Millionen Beschäftigte. Mit diesen zwei Zahlen beendet Professor Peter Klaus, D.B.A./Boston Univ., das Schattendasein der Logistik, ihr Image als Verkehrslärm und Staus produzierendes Ungetüm. Eine Branche war geboren.
Logistik wird populär und in einem Atemzug mit den großen Industriebranchen genannt. Verbände und Medien sind plötzlich in der Lage, die Größe und Bedeutung der Logistikbranche fundiert darzustellen. Mit Klaus´ Zahlen gelingt es, die Logistik als drittgrößten Wirtschaftszweig in Deutschland zu etablieren und ihre Bedeutung für den Wirtschaftsstandort und ihren Beitrag zur Wirtschaftsleistung erstmals mit harten Fakten zu belegen. Die Aufmerksamkeit in Politik und Öffentlichkeit steigt sprunghaft. Mit diesen zwei Werten macht Klaus Logistik begreifbar, gibt ihr ein Gesicht und rückt sie ins Licht der Öffentlichkeit. Und das, obwohl er selbst keiner ist, der ins Rampenlicht drängt. Dennoch scheut der Vollblutwissenschaftler nicht davor zurück, von Wissenschaftskollegen, Marktforschern oder Beratern veröffentlichte Logistikkennzahlen zu hinterfragen. Klaus bezieht kritisch Stellung. Tonnenkilometer hält er übrigens im Zusammenhang mit der Straßennutzung für ein „ziemlich blödes Maß“ und plädiert für Anwesenheitsminuten.
Klaus wächst auf in der väterlichen Stückgutspedition Kraftverkehr Klaus in Nürnberg. Dort lernt er das Geschäft von der Pike auf, fährt selbst im Fernverkehr und übernimmt mit 28 die Leitung des 500-Mitarbeiter-Unternehmens, das er fünf Jahre später an den Unilever-Konzern verkauft. Nun hat er die Zeit, sich seiner wahren Passion zu widmen: der Forschung. Dazu zieht es den Diplom-Kaufmann in die USA. Er studiert Wirtschaftsingenieurwesen und promoviert. Sein Schritt zurück nach Deutschland ist eine Professur an der Fachhochschule Pforzheim. Aber wenn schon Professor, dann richtig an der Universität. 1990 wird er Inhaber des damals neu eingerichteten Lehrstuhls für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Logistik, an seiner Heimatuniversität Erlangen/Nürnberg – ohne seine Habilitation je beendet zu haben. Sein ungewöhnlicher Lebensweg mit der Mischung aus praktischer Erfahrung und akademischer Laufbahn im Ausland hilft dabei. Hier in Franken macht er sich schließlich ans Werk, die Logistik zu vermessen.