Stefan Hohm
Stefan Hohm: Logistics Leaders of the Year 2025 - donated by STILL
Stefan Hohm (*1972) ist Treiber der Innovations- und Digitalisierungsstrategie beim Kemptener Logistikdienstleister Dachser. Er steht vorbildhaft für die Modernisierung der Logistikbranche und für ein Managementverständnis, das Wandel nicht als Bedrohung, sondern als Chance begreift.
Branche | Logistikdienstleistung |
Land | Deutschland |
Aktuelle Position | Chief Development Officer (CDO), Dachser SE |
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Vita
1972 Geboren am 25. Juni 1972 in Miltenberg
1992 Einstieg bei Dachser und duales Studium an der Berufsakademie Mannheim sowie an der Schweizer Business School IMD
1995 Assistent des Niederlassungsleiters bei Dachser Frankfurt
1996 Consultant bei Dachser im Bereich Logistik Consulting des damaligen Dachser Head Office in München
1999 Abteilungsleiter (Prokurist) bei Dachser Kempten (Entwicklung der Warehouse-Management-Software Mikado)
2004 Aufbau und Niederlassungsleiter der Dachser-Niederlassung Ichtershausen/Erfurt
2008 General Manager bei Dachser in Hof
2015 Berufsbegleitender Executive MBA an der Schweizer Business School IMD
2016 Corporate Director Corporate Solutions, Research & Development bei Dachser, Kempten
2021 Chief Development Officer (CDO) bei Dachser, Kempten
2025 Auszeichnung zum Logistics Leader of the Year 2025
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Verdienste
- Stefan Hohm ist seit 33 Jahren im Unternehmen, hat als Assistent angefangen, Niederlassungen geleitet, Softwareentwicklung betrieben und Forschungsteams aufgebaut und erlebt, wie sich das Unternehmen auf fast 40.000 Mitarbeitende mehr als verzehnfacht hat. Er weiß, was nicht in Handbüchern, Sprachregeln oder Presseinformationen steht. Diese Bodenhaftung verbindet er mit einem Blick weit über Branchengrenzen hinaus. Das Silicon Valley, China und Indien, die Stanford University und das Executive-MBA-Studium an der Business School IMD in Lausanne haben insbesondere seine Sicht auf Digitalisierung und Innovation entscheidend mitgeprägt.
- Eine Besonderheit seiner Arbeit ist die enge Verknüpfung von Forschung und Praxis. Hohm baute bei Dachser das Research-&-Development-Team auf und machte Forschung zum Erfolgsmodell und strategischen Pfeiler der Unternehmensentwicklung. Er ist überzeugt: Innovation ist keine One-Man-Show und nur wenn Wirtschaft und Wissenschaft personell und professionell zusammenarbeiten, entstehen Lösungen, die in der Praxis bestehen. Internes Fachwissen – wie läuft ein Prozess, was stört, wo liegt Potenzial? – kombiniert mit Technologieverständnis und Bindegliedern, die diese Welten zusammenbringen. Es war die Blaupause für das spätere DACHSER Enterprise Lab am Fraunhofer IML in Dortmund, in dem neue Lösungen erarbeitet, getestet und zur Marktreife gebracht werden. 2025 kam das Fraunhofer IAIS hinzu, um künftig gemeinsam an KI- und Big-Data-Anwendungen für die Logistik zu arbeiten. Auch dabei spielt das Dachser-Mindset eine Rolle: Es geht immer darum, wie man etwas tut, weniger um das was.
- Besonders sichtbar wurde das Prinzip mit dem Projekt @ILO, einem digitalen Zwilling für Stückgutlager. Gemeinsam mit dem Fraunhofer IML entwickelte Dachser ein System, das alle Packstücke, Assets und Prozesse digital abbildet. Damit lässt sich in Echtzeit steuern, analysieren und optimieren – ein Meilenstein, ausgezeichnet mit dem Deutschen Logistik-Preis 2023. Allein die Vereinnahmung von Paletten von der Wechselbrücke bis zur Schiene im Umschlaglager hat sich um 30 Prozent verkürzt.
- Ähnlich wegweisend ist die Live-Ortung von Wechselbrücken und Trailern, die Dachser mit IoT-Technologie umgesetzt hat. Über 5G/LPWAN lassen sich Transporte europaweit heute in Echtzeit tracken – ein unschätzbarer Vorteil für Kunden in Sachen Transparenz und Zuverlässigkeit.
- Unter Hohms Verantwortung wurde auch die DACHSER Emission-Free Delivery gestartet: batterieelektrische Lkw, Transporter und Lastenräder versorgen dort definierte Gebiete von Innenstädten emissionsfrei. Was in Stuttgart begann, ist inzwischen auf Metropolen wie München, Paris, Kopenhagen und 17 weitere Städte ausgeweitet – weitere Städte, aber auch die Verbindung dieser europäischen Metropolen per Hauptlauf via E-Trucks sollen folgen.
- So stark er auf das eigene Unternehmen fokussiert ist – Hohm denkt weiter. Als Mitinitiator der Open Logistics Foundation treibt er die Digitalisierung der Branche mit offenen Standards voran. Ziel: digitale Basisanwendungen als Open Source, die allen zugutekommen. Nicht jede Spedition muss ihr eigenes Navi bauen. Für nicht wettbewerbsdifferenzierende Funktionen helfen gemeinsame IT-Standards.
- Allen Projekten ist eines gemeinsam: Sie markieren weit mehr als die Einführung neuer Software. Vielmehr dokumentieren sie die konsequente und praxisnahe Umsetzung einer nachhaltig digitalen Transformation, die im Vorstand und im Mindset des Familienunternehmens verankert ist. Forschung und Entwicklung sind damit kein Selbstzweck, sondern ein strategischer Pfeiler für Zukunftssicherung und Wettbewerbsvorteil. Hohm sorgt mit seinem Team dafür, dass aus Innovation marktfähige Lösungen werden – mit sichtbarem Mehrwert für Kunden und Unternehmen.