Klaus-Michael Kühne

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    Unternehmerpersönlichkeit und Logistikmäzen
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    Unternehmerpersönlichkeit und Logistikmäzen Interview mit Anita Würmser, Gründerin der Logstics Hall of Fame
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Klaus Michael Kühne: Unternehmerpersönlichkeit und Logistikmäzen

Aufgrund seiner unternehmerischen Leistungen im Bereich des Speditionswesens und seines persönlichen Engagements als Stifter zur Förderung von Aus- und Weiterbildung sowie Wissenschaft und Forschung auf den Gebieten der Verkehrswirtschaft und Logistik wurde Klaus-Michael Kühne (*1937) im Jahr 2005 in die Logistics Hall of Fame aufgenommen.

Bereich Logistikdienstleistung, Management, Wissenschaft, Ausbildung
Aktuelle Position Präsident und Delegierter des Verwaltungsrats sowie größter Einzelaktionär des internationalen Logistikdienstleisters Kühne + Nagel, Stifter der Kühne-Stiftung, Schindellegi, Schweiz
Geboren 2. Juni 1937, Hamburg, Deutschland
Aufnahme in die Logistics Hall of Fame 2005

 

  • Vita

    1937 geboren am 2. Juni in Hamburg, Bank- und Außenhandelslehre, verschiedene Positionen bei befreundeten Speditionen, Reedereien und Schiffsmaklern

    1963 Kühne tritt im Alter von 26 Jahren als persönlich haftender Gesellschafter in die Konzernführung von Kühne & Nagel ein

    1966 Übernahme des Postens als Vorstandsvorsitzender der 1965 gegründeten Kühne + Nagel Speditions-AG

    1974 Das Unternehmen verlegt seinen Sitz ins schweizerischen Schindellegi am Zürichsee.

    1976 Die Familie Kühne gründet die gemeinnützige Kühne-Stiftung, deren alleiniger Träger Klaus-Michael Kühne heute ist

    1981 Der Mischkonzern Lonrho übernimmt die Hälfte an Kühne + Nagel. Klaus-Michael Kühne wird einer der Geschäftsführenden Verwaltungsräte

    1991 Klaus-Michael Kühne kauft alle von Lonrho gehaltenen Anteile an seinem Unternehmen zurück

    1992 Viag und die Deutsche Handelsbank steigen bei Kühne + Nagel ein

    1994 Kühne + Nagel geht an die Börse, Kühne hält 55,75 Prozent der Aktien

    2005 Aufnahme in die Logistics Hall of Fame

  • Portrait

    Das Schweizer Dorf Schindellegi verdankt ihm Weltruf. Mitte der 70er verärgert die sozial-liberale Koalition, allen voran SPD-Altkanzler Willy Brandt Alfred und Klaus-Michael Kühne so sehr, dass die kurzerhand Wohnsitz und Firma in die Schweiz verlegen. Von dort aus hat Klaus-Michael Kühne über seine unternehmerische Leistung hinaus durch sein persönliches Engagement als Stifter die Verkehrswirtschaft und Logistik maßgeblich vorangebracht. 

    „Ich bin autoritär“, skizziert er selbst den Führungsstil, mit dem er sein Unternehmen in die Spitzengruppe der Logistikdienstleister führt. Menschen, die ihn kennen, beschreiben ihn als detailverliebten Machtmenschen, besessenen Workaholic, sparsam bis geizig, spröde bis introvertiert und humorvoll. Er selbst dementiert keines der Attribute. Der Mann ist Vollblutunternehmer, weiß, was er will. Ob er Hapag Lloyd rettet, weil er glaubt, Deutschland brauche eine „nationale Reederei“, ob er eine Logistik-Universität gründet, einen Hoteltraum auf Mallorca verwirklicht, sich im Fußball engagiert, humanitäre Logistikeinsätze oder Forschung unterstützt, weil es ihm Freude macht oder er es einfach nur für nötig hält – Dinge, die er sich in den Kopf setzt, zieht er durch. Auch dann, wenn er alles damit riskiert. Als er Anfang der 80er Jahre versucht, sich als Reeder zu betätigen, erleidet er Schiffbruch, und muss die Hälfte seines Konzerns an die britische Lonrho-Gruppe verkaufen. „Wir sind damals übermütig geworden“, gesteht Kühne ein. Er kämpft und schafft das Comeback, kann seine Anteile zurückkaufen und später an die Börse bringen.

    Wenn er sich unterhält, diskutiert Kühne lieber über Politik als über Logistik. Aber etwas anderes zu werden als Spediteur, kann er sich nie wirklich vorstellen. Ein bisschen Rebellion in jungen Jahren gegen den Vater gehört dazu, auch studieren würde er gerne, aber der Weg ist vorgezeichnet und so steigt er mit 26 Jahren in das Unternehmen ein. „Ich bin ein harter Knochen, habe stets gekämpft und dabei Erfolg gehabt“, sagt Kühne über sein Schaffen. In seiner gemeinnützigen Kühne-Stiftung fördert der Mäzen neben vielen Aktivitäten die Forschung sowie Aus- und Weiterbildung in der Logistik und macht so die K&N-Aus­bildung zum Qualitätssiegel. Noch heute berichten zahlreiche Logistikmanager weltweit stolz davon, bei „Kühne“ gelernt zu haben.

  • Verdienste

    • Im Alter von 26 Jahren stieg Klaus-Michael Kühne als persönlich haftender Gesellschafter in die Spedition seines Vaters ein. Mit dem Kauf eigener Schiffe versuchte sich Kühne zwischen den 70er und 80er Jahren zudem als Reeder. Doch das Unternehmen erlitt Schiffbruch und er musste Teile des Konzerns an die britische Lonrho-Gruppe verkaufen. Doch Kühne schaffte das Comeback und konnte seine Anteile zurück kaufen und später erfolgreich an die Börse bringen. Unter seiner Führung wurde der Logistikdienstleister zur weltgrößten See- und viertgrößten Luftfahrtspedition, die Mitarbeiterzahl erhöhte sich von 1000 auf zuletzt 23.000.
    • Die gemeinnützige Kühne-Stiftung wird ausschließlich von Klaus-Michael Kühne als nunmehr alleinigem Stifter getragen. Kühne investiert jährlich fünf Millionen Schweizer Franken in die Stiftung, die eines Tages auch seine Aktienanteile an Kühne + Nagel halten soll.
    • Seit vielen Jahren fördert die Stiftung in berufspädagogischen Seminaren die Ausbildung von Berufschullehrern in der Schweiz und in Deutschland. Jährlich führt Kühne seiner Stiftung fünf Millionen Schweizer Franken zu. Mit dem Geld fördert Kühne Forschung sowie Aus- und Weiterbildung in der Logistik, unter anderem das Kühne-Zentrum für Logistikmanagement an der Wissenschaftlichen Hochschule für Unternehmensführung und den Bereich Logistik an der Technischen Universität Berlin. Als der Hamburger Senat die Initiative ergriff, ein Projekt der Logistikausbildung auf Hochschulniveau zu realisieren, entschloss sich Kühne, gemeinsam mit der Hansestadt sowie der Technischen Universität Hamburg Harburg die „Hamburg School of Logistics“ zu gründen, asu der die Kühne Logistics University – Wissenschaftliche Hochschule für Logistik und Unternehmensführung (KLU) hervorging. 
    • Für Klaus-Michael Kühne ist die Entwicklung seiner Stiftungsarbeit ein besonderes Anliegen. Sie diene dem Gemeinwohl und verleihe gleichzeitig der Berufssparte zusätzliche Professionalität.

Fotos: Jan Scheutzow

Unterstützerkreis

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